WIE DIE LEGENDEN BEGANNEN

(Ein persönlicher Bericht über die Anfänge und den Werdegang Warlocks)

von Mercyless


Es war an einem Donnerstag­abend, soviel kann ich noch mit Sicherheit sagen, denn zu dieser Zeit hatten wir unsere Clubtreffen des damaligen SFC Guy Nelson, dem heutigen PC Guy Nelson, noch re­gelmäßig und wöchentlich an diesem Wochentag. Nur der Monat ist mir nicht mehr ganz so klar, aber wenn ich mir das Erscheinungsdatum der ersten Warlock-Ausgabe noch einmal ansehe, muss es wohl Anfang Mai 1986 gewesen sein.

An   besagtem   Donnerstagabend fand sich der "harte Kern" des SFC Guy Nelson zur üblichen Zeit, wenn ich mich recht erinnere ca. gegen 19.00  Uhr,  im  Kneipenteil  des "Squash Centers" in Köln-Pesch ein. Dieser Ort war vor allem gewählt worden,  weil   es   dort   jenes samtschwarze    Getränk    namens "Guinness" gab, das von uns allen bevorzugt verkonsumiert wurde.

Diese Anwesenden waren an die­sem Tag Ralf Zimmermann, Ralf Schuh und ich, Winy Brand.

Irgendwann und ein paar große Guinness später an diesem Abend erreichte das Thema des Gesprächs die seltsame Begebenheit, dass ein bekannter Fan-Autor für eine selt­same Story in einer ominösen Illu­strierte eine Story veröffentlichte und dafür auch noch Geld bekom­men hatte.

Ralf Z. und ich verspürten we­nige Zeit später das Bedürfnis, die bisher verkonsumierten  Guinness auch einmal in die Kanalisation Kölns zu entlassen, und so trafen wir uns wenige Sekunden später in der Örtlichkeit dieses Hauses.

Dort wurde fleißig weiter disku­tiert, und irgendwann durchzuckte Ralf eine Idee:

"Warum schreiben wir eigentlich nicht auch was? Was der kann, können wir doch schon lange... So in Richtung Horror oder so. Natür­lich nichts ernsthaftes“, wie hätte er auch ernsthaft sein können???, "nein, eine  Parodie das  Genres! Gespickt mit allen gängigen Kli­schees der Heftromane. So schwer kann das doch gar nicht sein..."

Wenn er gewusst hätte, wie er sich geirrt hatte - wahrscheinlich wäre das Thema schnell vom Tisch gewesen, aber so...

Ich indess war begeistert von die­sem Vorschlag, und so begannen wir bereits bei diesem "Klo-Con" die ersten Züge der späteren Serie zu entwickeln.

Als wir von der Blasenentleerung zurückgekehrt waren zu den frisch bestellten und gezapften Gläsern Guinness auf dem Tisch trafen wir dann auch wieder auf den zweiten dieser Reihe von Ralfs.

Schnell hatten wir ihm diesen Vorschlag einer eigenen Parodie-Se­rie unterbreitet, und auch er war sofort mit von der Partie.

Zuerst einmal musste ein Name für die Serie gefunden werden, und nach ein paar Vorschlägen einigten wir uns auf "Warlock" - weil dies so schön an den Hexer erinnerte, aber dies nicht auf den ersten Blick zu sehen war - man musste schon des Englisch mächtig sein, um den Zusammenhang zu sehen...

Und natürlich kostenlos sollte die Serie sein, wollte wir dem Fandom doch nicht zumuten, dafür auch noch Geld auszugeben (was wir da­mit dem eigenen Geldbeutel zumu­tete, war uns wohl nicht ganz klar - jedenfalls wurde nur die erste Auflage der Ausgabe 1 so vertrie­ben, danach war uns dann klar, dass das für uns nicht tragbar sein würde...).

Dann musste ein Name für den Helden der Serie her. Nach wie­derum ein paar Vorschlägen, die allesamt verworfen wurden, und auch wieder ein großes Guinness später hatte wir ihn endlich gefun­den: James Bristol!

Doch irgendetwas stimmte hier noch nicht so ganz. Wir waren uns inzwischen bereits über ein paar Charakterzüge der Hauptperson einig geworden, und  irgendetwas fehlte in Hinsicht auf diese Cha­rakterzüge und besonders die Ab­stammung unseres Helden, dessen Vater ja bekanntlich den Titel eines "Sir" von uns bekommen hatte.

Dann kam Ralf S. die rettende Idee: "Natürlich! Wer hat denn je­mals etwas von einem mehr oder weniger Adligen gehört, der nicht mindestens einen zweiten Vornamen hatte?"

Wir einigten uns schließlich auf eine Abkürzung des zweiten Vorna­mens, das "C." war entstanden.

Was das "C." nun zu bedeuten hatte - ich glaube das weiß bis heute noch keiner von uns so ge­nau, aber schließlich ist auch das "E." von Alfred E. Neumann ein Ge­heimnis, das wohl aus Unwissenheit der Schaffenden nie gelüftet wer­den wird...

Dann musste natürlich ein "Ver­lag" oder sowas her, unter dessen Namen wie die Serie veröffentlichen konnten.   Irgendetwas   "kleines" musste es sein, das war uns von An­fang an klar, angepasst an die Größe der Serie.

"Dwarf" kam uns da als erstes in den Sinn, doch da gab es bereits ein amerikanische Rollenspiel-Magazin diesen Namens, und so kamen wir nach ein paar Minuten ange­strengten Nachdenkens und ein paar Schlucken Guinness auf "Dwarf Story Production".

Dann stürzten wir uns wieder auf die Hauptsache, die Hauptperson natürlich.

Schnell hatten wir einen A4-Zettel zusammengestellt, der die notwen­digsten Beschreibungen unter Be­achtung aller gängigen Klischees enthielt.

Einige unwichtige Sachen waren dann noch zu klären, so z.B. die Handlung, doch da hatten wir recht schnell ein kurzes Konzept erstellt, das im Wesentlichen den Grundsatz enthielt: es gibt keine vorgeschrie­bene Handlung, und jeder schreibt seine Story und der nächste muss dann sehen, wie er an dem Punkt, wo die letzte Story aufhörte, wieder weiterschreiben konnte, einzig und allein in sich abgeschlossen sollten die Stories sein.

Nun gut, dieses Konzept haben wir dann nur bis zur 2. Ausgabe von Warlock durchgehalten, aber dazu noch später.

Andere Kleinigkeiten wie den Er­scheinungsrhythmus   legten   wir dann auch noch fest, und nebenbei einen ersten Skizzenentwurf eines Titelbildes, das glücklicherweise nie eine Ausgabe zieren durfte.

Inzwischen war es schon später geworden an diesem Abend, und die Anzahl der Striche auf dem Deckel, die die großen Guinness verkör­perten, die bereits ihren Weg durch unsere Körper gefunden hatten, mehrten sich zusehends, als Ralf Z. die letzte Idee dieses Abends kam.

"Natürlich! Pseudonyme müssen her! Wer hat schon jemals etwas von einem Autor ohne ein solches gehört???"

Natürlich, Recht hatte er, wenn man schon alle gängigen Klischees benutzen und parodieren wollte, war solch ein Pseudonym natürlich Pflicht.

Für mich selber war dies kein größeres Problem, trieb ich doch zu dieser Zeit in der Rubrik "Grüße und Mitteilungen" zweier Kleinanzeigen-Bätter bereits unter Pseudo mein Unwesen, und so hatte ich mich kurzentschlossen dazu durch­gerungen, dieses Pseudo auch bei Warlock zu verwenden.

Die beiden Ralfs verlegten die Festlegung eines Pseudonyms auf die nächste Woche, da ihnen so schnell nichts griffiges und plaka­tives einfiel.

So bezahlten wir dann schließlich und gingen auseinander, Ralf Z. in die eine Richtung und Ralf S. und ich in die andere, da wir nicht weit voneinander entfernt un­sere Wohnstätten hatten.

In Bus und später auch noch ein wenig in der Bahn diskutierten Ralf und ich noch ein wenig weiter, bis ich dann schließlich aus der Bahn ausstieg, noch nicht die Tragweite dessen begreifend, was wir an die­sem Abend geschaffen hatten.

Am nächsten Donnerstag trafen wir dann wieder in jener bereits erwähnten  Örtlichkeit  zusammen, und uns waren neue Ideen im Laufe dieser Woche gekommen.

Ralf Z. hatte bereits einen groben Handlungsfaden für seine Story, die erste der neuen Serie, gefunden, ich hatte den Begriff "Magic Mystery" entwickelt, der uns nun auch die Möglichkeit gab, in der Werbung die gängigen Klischees auszuschlachten, denn es gab ef­fektiv noch keine "Magic-Mystery-Serie", so dass wir Warlock alle Su­perlativen, derer die Werbeindustrie habhaft werden kann, anhängen konnten, ohne Gefahr zu laufen, eine Falschaussage zu produzieren.

Ralf S. hatte bereits einen ersten Entwurf für das Cover der ersten Ausgabe gefertigt, der den Vor­stellungen entsprach, die wir in der Vorwoche zusammengestellt hatten. Doch hierbei erlebten wir den er­sten Rückschlag.

Es war ein Cover, das angelehnt an "Krieg der Sterne" ein, durch eine  Kapuze  verhülltes,  Gesicht zeigte, mit einem Schwert, das die Gestalt in bester "Krieg der Ster­ne "-Manier vor sich hielt. Alles vor einem tiefschwarzen Hintergrund.

Das Bild war nicht schlecht, doch uns wurde schnell klar, dass es sich nicht reproduzieren ließ, jedenfalls nicht über einen normalen Fotoko­pierer, und so mussten wir es wie­der verwerfen.

Allerdings hatten die beiden Ralfs ihre Pseudonyme, James T. Furguzon und Kevin Y. Liannfynydd, ge­funden.

Der Abend wurde wieder ein we­nig länger, wir vertrieben uns die Zeit mit weiteren Diskussionen über die geplante  Parodie-Serie,  und schließlich endete auch dieser pro­duktive Abend in der Geschichte der Entstehung Warlocks, nicht oh­ne die selbstverständliche Vernich­tung von mehreren Litern Guinness natürlich...

Am   darauffolgenden    Samstag setzte ich mich dann einmal an meine Schreibmaschine und begann, meine erste Warlock-Episode  zu verfassen, denn inzwischen war klar, dass ich die zweite Episode in dieser ersten Ausgabe schreiben sollte, während Ralf S. die dritte vorbehalten blieb, da wir anfangs immer von jedem Autor eine Episode pro Ausgabe bringen wollten.

Ich schrieb also an jenem be­wussten Samstag meine Warlock-Epi­sode an einem Stück herunter, da ich ja bereits den Inhalt von Ralfs Episode in groben Zügen kannte und gerade nichts "besseres" zu tun hatte.

Am darauffolgenden Donnerstag zeig­te sich dann, dass ich nicht der ein­zige gewesen war, der im Laufe dieser Woche etwas getan hatte.

Ralf Z. hatte mit seiner Story in­zwischen auch begonnen, und Ralf S. hatte sich um die grafische Ge­staltung dieser Ausgabe gekümmert, die Rahmen für das Layout entwor­fen, in die dann später die Stories eingetippt werden sollten, die Vor­spannseite zu jeder Story, die Rah­men für die Leserbriefseiten und für das Impressum gezeichnet.

Leserbriefseiten - schön und gut - aber woher die Leserbriefe be­kommen? Nun, auch hierzu fiel uns im Laufe des Abends etwas ein, denn schließlich gehörten Leser­briefe nunmal in eine Serie herein, ohne konnte man nicht auskommen.

Wir beschlossen, Leserbriefe sel­ber zu schreiben, und ich sprach auch noch einen Freund an, und erhielt von ihm zwei Leserbriefe vorab, ohne dass er überhaupt etwas von dieser Serie kannte. Aber seine Leserbriefe waren so genial ge­schrieben, dass man ihre Aussagen auf jedes, aber auch wirklich jedes, literarische Produkt hätte beziehen können.

Alles im Sinne der Parodie - Le­serbriefe mussten nun mal sein -und wer hat schon Leserbriefe in der ersten Ausgabe eines Zines???

Richtig!

Nun gut, angespornt von dem Vorhandensein der zweiten Episode vor der ersten, machten sich dann auch die beiden Ralfs daran, ihre Stories zügig fertigzustellen, und so lag der Inhalt der ersten Aus­gabe bereits drei Wochen nach der Entscheidung, überhaupt ein Zine in dieser Richtung zu machen, vor. Eine wahrhaft heroische Tat, die wir im Laufe der Zeit niemals wie­derholen konnten...

So kam es dann, dass wir bereits im Juni, ca. sechs Wochen nach dem zuerst angesprochenen Abend, die Kopiervorlagen für die erste Warlock-Ausgabe vor uns liegen hatten, und zu dieser Zeit waren wir noch optimistisch, dass wir den vorgege­benen Erscheinungsrhythmus von 3 Monaten   problemlos   durchhalten könnten, doch bekanntlicherweise kam auch hier wieder alles anders, als wir es uns gedacht hatten... Natürlich...

Die zweite Ausgabe von Warlock kam dann noch relativ pünktlich, nur mit ca. 3 Monaten Verspätung, doch bereits in ihr hatten sich die ersten Veränderungen gegenüber der ersten vollzogen. Vor allem hat­ten wir hier nur noch zwei Episo­den hineinbekommen,  da unsere Stories langsam aber sicher immer länger wurden und wir nicht gera­de mit einem 80-seitigen Zine den Markt, sprich: das Fandom, "erfreu­en" wollten, abgesehen von den Möglichkeiten des Heftens, was bei dieser Seitenzahl für unsere Zwecke und unseren Hefter einfach zuviel war.

Auch wichen wir von dem tristen Weiß des Umschlags ab und nahmen stattdessen ein kräftiges Rot hier­für.

Und nicht zuletzt wurde in die­ser Ausgabe der erste "rote Faden" geworfen, der sich ein wenig durch die nachfolgenden Ausgaben hin­durchziehen sollte, denn uns war klargeworden, dass wir mit diesen absolut unzusammenhängenden Sto­ries nicht viel weiterkommen konn­ten.

Die dritte Ausgabe von Warlock hatte dann sogar nur eine Verspä­tung von etwa 4 Wochen gegenüber der zweiten, erschien im April 1987, und hatte sich gegenüber ihrer Vorgängerin vom Erscheinungsbild her nicht weiter verändert.

Der große Einbruch kam dann mit der Ausgabe 4, die sage und schreibe 10 Monate nach der dritten erschien, im Februar 1988.

Ich hatte bereits Episode 9 fer­tiggeschrieben, und arbeitete an der zehnten, doch verzögerte sich die Fertigstellung von Episode 8 um ein beträchtliches, da wir uns ein wenig in andere Projekte verzettelt hatten, u.a. auch mit Phantastik Dwarf Nr. l, das im Januar 1988 er­schienen war und bisher ein One-shot blieb.

In der Zwischenzeit hatte sich auch Michael Breuer zu unserem 3köpfigen Team dazugesellt, so dass wir frohen Mutes waren, nun mit 4 Leuten weitermachen zu können, um so die regelmäßige Erscheinungs­weise von Warlock einzuhalten.

Nun es stellte sich wieder einmal heraus, dass man nicht denken soll­te, wenn man davon nichts ver­steht.

Erstmal kam ich mit der 10. Epi­sode eine ganze Zeit lang gar nicht mehr weiter, genauer gesagt hatte ich seit Mitte 1987 nichts mehr da­ran getan, da ich zu dieser Zeit die Schule abrupt verließ und mich ei­nem Kölner Verlag und seinem Blatt für kostenlose private Kleinanzeigen zuwandte und auch sonst persönlich einiges um die Ohren hatte. Dazu kam dann noch, dass ich mich zu dieser Zeit ein wenig vom Fandom absetzte, quasi für gut ein Jahr mehr oder weniger gafia war.

Meine Story hat dann irgendwann Michael weitergeschrieben, zumin­dest die letzten noch nicht vollen­deten Seiten, und so hatte es auch mit Warlock 5 wieder eine ganze Zeit gedauert, bis es endlich er­scheinen war, irgendwann im Som­mer 1988, glaube ich.

Mit dem Eintritt Michaels in die Riege der  Warlock-Autoren  fand dann auch das geregelte Expose, das wir vorher zwar schon ange­peilt, aber nie richtig mit einbezo­gen hatten, Einzug in die Serie.

Zusammen mit den beiden Ralfs entwickelte er die Rahmenhandlung des laufenden Zyklus.

Trotz allem dauerte es wieder ei­ne ganze Zeit, bis schließlich War­lock 6 erscheinen sollte, denn Ralf S. hatte sich inzwischen etwas compi-mäßiges zugelegt, und diese Aus­gabe sollte die erste sein, die in dieser modernen Art der Textverar­beitung erstellt werden sollte.

Doch auch hier griffen die Dämo­nen ein und verhinderten  ein rechtzeitiges Erscheinen der Ausga­be wirkungsvoll, indem sie Ralfs Compi die Bekanntschaft mit einem relativ unangenehmen Virus machen ließen, der die eingegebenen Texte

einfach einmal löschte. Bis dann das ganze wieder in Ordnung war, dau­erte es noch bis in das laufende Jahr 1989 hinein, bis Warlock 6 schließlich erscheinen konnte.

Inzwischen war ich im Herbst 1988 wieder in die Riege der Warlock-Autoren zurückgekehrt, und da Ralf S. letztlich keine Zeit mehr fand, die Druckvorlagen einzugeben, und ich mir Anfang 1989 auch so ein Teil von Computer zugelegt hatte, hatte ich es wieder übernom­men, dies zu erledigen.

Bereits vorher war klar gewor­den, dass Ralf auch zeitlich nicht mehr damit klarkommen würde, ne­ben den zeichnerischen Arbeiten auch noch Stories zu schreiben, und so hatte ich die für ihn ge­planten Stories übernommen, da es dann auch für mich wieder zeitlich besser aussah und ich meinen alten Schwung und die Begeisterung wie­dergefunden hatte, die mir vorher abhanden gekommen war, und was letztlich zu meinem kurzzeitigen gafia-Dasein geführt hatte.

Im Frühling des Jahres wurde dann klar, dass ich weit mehr Zeit zur Verfügung hatte, als ich vorher noch dachte, einmal bestimmt durch einen Wechsel von selbständiger Tätigkeit bei jenem bewußten Verlag zu einer Festanstellung und einem leicht veränderten Aufgabengebiet dort (von der Erfassung privater Kleinanzeigen zur Koordination der Erfassung eben dieser), und zwei­tens segnete zu fast gleicher Zeit ein anderes Projekt, das ich mit zwei Freundinnen zusammen aufge­zogen hatte, das Zeitliche.

Da wir auch bei Warlock zu die­ser Zeit vor dem Problem standen, dass auch mit nur zwei Episoden in einer Ausgabe, diese bald an die 80 Selten herankommen würde, da die einzelnen Stories trotz allem immer noch mächtig an Umfang zulegten, machte ich den ungeheuerlichen Vorschlag, nur noch eine Episode pro Ausgabe hereinzunehmen und die Aufmachung durch einen größe­ren Anteil von Grafiken aufzuloc­kern. Dafür sollte Warlock dann alle 6 Wochen erscheinen.

Gesagt - getan, und so erschien Warlock 7 dann nach kleineren technischen Schwierigkeiten zwar 4 Wochen später als geplant, aber im­mer noch im Juli 1989.

Zu diesem Zeitpunkt war jedoch bereits der Termin für die Phanta­stischen Tage festgelegt, und so hatten wir uns entschlossen, noch einmal den Erscheinungsrhythmus zu forcieren, damit wir zu diesen Phantastischen Tagen diese,  die zehnte Ausgabe von Warlock vor­liegen hatten, was für uns nichts anderes bedeutete, als dass Warlock für die nächsten Monate monatlich erscheinen sollte.

Warlock 8 erschien dann bereits im August 1989, wirklich etwa einen Monat nach Warlock 7, ein Rhyth­mus, von dem wir noch ein halbes Jahr vorher nicht zu träumen ge­wagt hatten.

Einerseits ermutigt durch die Tatsache, dass dies nun klappte, und andererseits angesichts der bereits im Voraus geschriebenen Episoden, hatten wir uns entschlossen, noch bis zum Ende dieses Zyklus mit die­ser Erscheinungsweise weiterzuma­chen.

Ausgabe 9 machte zwar noch ein paar kleine Probleme und erschien etwa eine Woche später als geplant, wohl weniger wegen der vorläufig letzten Änderung im Erscheinungs­bild von Warlock, als viel mehr der Tatsache, dass keiner von uns tags­über Zeit hatte, einen Kopiershop aufzusuchen und die Verkleinerun­gen für diese Ausgabe zu erledigen.

Die angesprochenen Änderungen, also das dreispaltige Seitenlayout und die Einbindung von Grafiken in den Text, hielten und halten wir immer noch für die bisher beste Neuerung im Erscheinungsbild von Warlock.

Jetzt ist Ausgabe Nr. 10 erschie­nen, aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit wider Erwarten pünktlich, und angesichts der be­reits bestehenden weiteren Stories und des Exposes, das weit über Ausgabe 20 hinausgeht, bin ich zu­versichtlich, dass nach allen anfäng­lichen  Schwierigkeiten uns  nun nichts mehr aufhalten kann auf unserem Weg im Fandom.

In diesem Sinne:

DEMONS NO ENTRY!

Winy Brand


(c) - 1989 by DWARF STORY PRODUCTION und Winy Brand